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[FAQ] CD-ROM
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Der Archivar



Beiträge: 160

Titel: [FAQ] CD-ROM
Verfasst am: Di, 02 Okt 2007, 21:53
Beitrag
Antworten mit Zitat

Autor: Joachim E. Deussen
Datum: 20.11.1994

Code:
CD-ROM FAQ 0.2 (20.11.94)
-------------------------

Ich bin es leid, dauernd dieselben Fragen im Netz zu lesen.
Deshalb werde ich dieses kleine FAQ jetzt wöchendlich posten,
bis die CD-ROM-Manie abgklingt... oder ich massiven Protest
aus dem Netz vernehme.

Ausbau der CD
-------------
Die CD besteht aus einer 12cm durchmessenden Plastik-Scheibe, dortdrauf,
wird eine Aluminiumfolie geklebt, die dann mit den Daten gepresst wird
(wie eine Schallplatte!) Diese Schicht wird dann durch Lack geschützt.
Auf diesen Lack kann dann die Beschriftung aufgebracht werden.


     ###### #### ## ##   ### ####      Beschriftung
   --------------------------------   Schutzlack
   ================================   Aluminiumschicht
   ||||||||||||||||||||||||||||||||
   ||||||||||||||||||||||||||||||||
   ||||||||||||||||||||||||||||||||   durchsichtiger
   ||||||||||||||||||||||||||||||||   Plastikträger
   ||||||||||||||||||||||||||||||||
   ||||||||||||||||||||||||||||||||


Daraus folgt:
* Die CD wird von _UNTEN_ abgetastet, Kratzer auf der Trägerplate
  verhindern also das erfolgreiche Lesen. Durch Auspolieren kann
  man aber das schlimmste verhindern!

* Die eigentliche Datenträgerschicht liegt _OBEN_ und ist nur durch
  eine dünne Lackschicht geschützt. Kratzer und Beschädigungen hier
  zerstören die Daten sofort!

* Zusätzliche Beschriftungen mit einem EDDING oder Aufkleber, können
  Beschriftung und Schutzlack auflösen!


SCSI oder IDE?
--------------
Wer bereits einen SCSI-Controller sein eigen nennt, für den
gibt es eigentlich keine Wahl, SCSI ist angesagt. Der Anschluß
gestaltet sich denkbar einfach, wie bei einer Festplatte.

Nun, "IDE"-CD-ROMs sind zwar billiger, doch der Besitzer eines
AT-Bus-Controllers (Oktagon, A4000, Masoboshi etc.) kann sich
den Anschluß gleich wieder abschminken. "IDE" heißt nämlich
nicht, daß die LWs tatsächlich den IDE-AT-Bus unterstützen.
Drei Semi-Standards sind hier dominieren (Mitsumi, Sony,
Panasonic) und ganz neu EIDE. (Deshalb haben neuere PC-
Soundblaster auf 4(!) CD-ROM-Schnittstellen onboard und jedes
AT-Bus-CD-ROM kommt mit seinem eigenen Controller.) Für den
Amiga heißt das, es ist ebenfalls ein eigener Controller
notwendigt. Hier gibt es aktuel nur den Tandem von bsc.
Billiges PC-CD-ROM plus Tandem ist dann teurer als ein
SCSI-CD-ROM!
Besitzer von A1200/A600 sind im Moment sowieso entweder auf
den Kauf eines SCSI-Controller oder auf die Spezial-Lösungen
ala Overdrive-CD (Mit "IDE"-CD-ROM-LW) beschränkt. Für die
AT-Bus-CD-ROMs gilt hier dasselbe wie für Rechner mit OSA:
Ein Anschluß am internen Festplattenkontroller ist nicht
möglich!


Single, Dubble, Tripple, Quadro-Speed?
--------------------------------------
CD-DA wird mit 44.100Hz auf zwei Kanälen in 16Bit abgespielt.
Jongliert man etwas mit den Zahlen, so kommt dabei eine
Datenübertragungsrate von 176KB/s heraus. Da für CD_ROM Daten
nun zusätzlich eine Fehlerkorrektur eingebaut wurde reduziert
sich das auf 150KB/s. Das nent man Single-Speed. Single
wird heute kaum noch (garnichtmehr?) gebaut. Standard ist
Dubble (300KB/s). Darauf sind auch alle Applikationen im
PC-Bereich abgestimmt. Mehr Geschwindigkeit (3fach:
450-500KB/s und 4fach: 600-660KB/s) sind zwar schön, werden
aber kaum wirklich genutzt. Die CD ist - jedenfalls im
Amiga-Sektor - noch ein reines Software-Archiv, kein Medium
von dem wirklich gearbeitet wird. 2fach reicht also völlig
aus, zudem stehen HD-CD (doppelte Kapazität von 1,3 GB) und
2HD-CD (4fache Kapazität durch "doppelseitiges lesen":
2,7GB) vor der Tür. Die alten CD-ROM werden das nicht lesen
können!


Caddy oder Schublade?
---------------------
Der Caddy hat sich bei High-End CD-ROMs durchgesetzt, da er
die oftmals sehr teuren, professionelen CDs besser schützen kann.
Im Heimbereich kostet aber eine CD oftmals nicht mehr als
20DM-50DM und enthält viel weniger "teure" Daten. Ausserdem
werden diese CDs öfters ersetzt und sind vom Inhalt her
vergänglicher.
Will man seine CDs optimal schützen, so kommt man um die
Anschaffung von mehreren Caddies (am besten für jede CD
einen!) nicht herum. Bei einer 1000DM-CDs im Profibereich
macht das nichts aus. Aber eine Zeitungs-CD von 5DM ist dann
billiger als ein Caddy für 10DM! Und das ständige Wechseln von
CDs in den Caddies schadet sowohl der CD als auch dem Caddy
mehr, als die Verwendung einer Schublade wie beim CD-Player
der Hifi-Anlage. Der Caddy-Mechanismus ist ausserdem
aufwendiger (höherer Preis des LWs) und störungsanfälliger
(wen man häufiger wechselt, was im Profibereich seltener
vorkommt!)


A3091 mit WD 00-04?
-------------------
Alle Toshiba CD-ROMs (3x01, 4101) arbeiten bisher einwandfrei
auch mit dem alten WD-Chip. Dieser kostet jedoch nur 50DM-60DM
und das ist nicht die Welt, falls es dennoch mit einem anderen
Typ CD-ROM nicht klappen sollte.


Treiber
-------
Um CDs ansprechen zu können, braucht man einen Treiber, ähnlich
wie CrosDOS um PC-Disketen lesen zu können. Folgende Treiber
gibt es:

Name         ISO   XA/RRE   Mac
-------------------------------------------------------------
AsimWare 2.x      x   x   x
Xetec CDx 2.x      x   x   x
AmiCDROM 1.x (PD)   x   x   x
AmigaCD (WB3.1)      x   x
BabelCDROM      x   x   x


ISO := Liest ISO-9660 beschriebene CDs (für DOS/Windows mit
   8+3 Namensmuster!
XA/RRE := Liest OS\2/Unix/Amiga CDs mit belibigen Dateinamen
   und beliebiger Schachtelunsgtiefe, sowie Dateiattributen!
Mac := liest Apple Macintosh HPFS CD-ROMS

Bis auf AmiCDROM sind alle Treiber kostenpflichtig. Sie bieten
dann auch noch diverse Utilities wie SCSI-Tester, Audio-Player
etc. Das ist aber auch alles PD-mässig zu erhalten.


Digitales Audio?
----------------
Folgende SCSI (und nur SCSI, "IDE" mit keinem LW!) CD-ROMs
unterstützen "Digitales Audio via SCSI":

* Toshiba  3x01, 4101, 5201
* Sony CDU-561 (Apple CD-300)
* Hitachi CDR-6750 bzw. 1950
* Pioneer DR-U104x
* NEC 2xi, 3xi, 4xi

Angeblich(!) unterstützen folgende LWs auch "DAvSCSI":
* Sony CDU-8002, 8003
* Ein IBM-Drive (wohl ein Lizenzbau!)

Folgende Programme ermöglichen Das Auslesen dieser Daten:
* JukeBox 2.x (Alle Drives)
* YACDP (Toshiba, Sony/APPLE)
* SCSIUtil (Toshiba, Sony/APPLE)
* CDDA (Toshiba, Sony/Apple)


PhotoCD
-------
Kodak hat mit dem PhotoCD-Format ein wunderbares Format zum
Bildertausch geschaffen. Die CDs selber sind nichts anderes
als Multisession/XA CD-ROMs und mit jedem neueren CD-ROMS-LW
lesebar. Auf vielen käuflich zu erwerbenden, vorproduzierten
PhotoCDs befindet sich schon eien Anzeigeprogramm, leider
nur für DOS/Windows-PCs. Beim Amiga muß das entsprechende
Programm leider teuer zusätzlich erworben werden (200DM-300DM)!
Da Bilder allgemein immer sehr farbig sind, empfiehlt sich hier
schon der Einsatz einer Grafikkarte oder eines AGA-Amigas.
Sonst kommt mit max 32 Farben wenig freude auf. Auch sollte
reichlich RAM vorhanden sein. Schon die 768x512er BASE-Auflösung
mit 24 Bit braucht ca. 1.1MB!


CDs von Zeitschriften und andere Elektronische Medien!
-----------------------------------------------------
Tja, wenn's Amiga Zeitschriften sind, dann okay. Die meisten
CDs gibt es aber von PC-Zeitschriften. Ausser den Bildern und
den Soundfiles, kann ein Amiga-User wenig mit den Programmen
darauf anfangen. Und diese sind leider nicht auf dem Amiga
lauffähig. Genauso verhält es sich mit Versandhaus-Katalogen,
Katalogen von Elektronikfirmen, elektronischen Büchern etc.
Das Fehlen der Applikation verhindert den richtigen Einsatz
der Daten auf diesen CDs am Amiga!


MPEG, FULL Motion Video
-----------------------
Diese VideoCDs lassen sich am Amiga abspielen, vorausgesetzt,
man hat die richtige Hardware: FMV-Modul fürs CD32 (zur Zeit
nicht lieferbar!) oder aber eine MPEG-Karte wie die VLAB-
Motion. Drunter geht garnichts oder es ruckelt wie verrückt!


CD32-Spiele
-----------
Nur mit AGA-Amiga!
Teilweise, wenn es sich um einfache, auch für A1200/A4000
erhältliche AGA-Spiele handelt.
Einige brauchen das CD32-Joypad (nachzukaufen von diversen
Herstellern für 50DM).
Einige brauchen auch die Chunky-to-Planar-Hardware im CD32-Chip
Akiko. Es gibt Software-Lösungen dafür, die jedoch nur im
A4000/040 schnell genug sind.
Einige Spiele kommen auch nicht mit mehr als 2MB zurecht oder
verweigern den Dienst mit einer Tastatur.


Amiga-Audio und CD-AUDIO
------------------------
Bisher haben nur A4000 und A3000T intern einen PC-typischen
Audio-Anschluß, an den die Ausgänge des CD-ROMS gelegt werden
können, damit Amiga-Audio und CD-ROM-Audio gemischt werden.
Alle anderen Modell müssen das extern tun. Leider weiß ich
nicht (und habe es nochnicht ausprobiert, da ich im Moment
keine neue Paula bekomme!) ob man die Signale so einfach mit
einem Chinch-Kabel kreuzen kann. Ich würde da sehr vorsichtig
sein!


Glossar
-------
High-Sierra := Erster Standard mit MS-DOS typischem 8+3
   Namensmuster und beschränkter Verzeichnis-
   Schachtelungstiefe.
ISO-9660 := High-Sierra mit minimalen Änderungen als ANSI-Norm
   festgeschrieben
XA := Xtendet Architecture, erweitert ISO um Unix-style (Amiga,
   OS/2 etc.) Namensmuster und beliebige Schachtelungstiefe.
   Es gibt mehrere Modies, die schrittweise von ISO9660 zu
   XA hinführen. PC-CDs sind normlerweise in 9660, Amiga,
   Mac und Unix-CDs in volem XA geschrieben. Auch PhotoCDs
   sind volles XA, beachten nur das 8+3er Namensmuster noch!
RRE := Erweitert XA um die Schutzbits etc.
MultiSession := PhotoCDs werden nicht in einem Mal geschrieben
   (die echten, goldenen, nicht die fertigen, silbernen
   PhotoCDs). Deshalb befinden sich mehrere "Partitionen"
   auf der CD. Ein MultiSession-fähiges erkennt, daß sich
   das Inhaltsverzeichnis für die ganze CD auf der letzten
   Session befindet. Nicht MS-fähige erkennen nur die erste,
   innerste Session!


Legal Stuff:
------------
Alles hier Gesagte basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen
und meinem persönlichen Wissen. Firmen/Produktnamen werden
willkürlich benutzr und sind nicht als Empfehlung zu sehen.
Für Ergänzungen/Berichtigungen bin ich jederzeit dankbar.
KLAATU@RODERICK.ZER.DE

* Für alle Cracks: Ich habe versucht hier einige Fakten sehr einfach
darzustellen und mit Beispielen zu arbeiten. Es geht mir hier nicht
um die Darstellung komplexer, technischer Zusammenhänge sondern nur
um: Das brauchst du, und da laß die Finger von!

see you on the edge of the final frontier,
Joachim

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