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boris
Beiträge: 11190
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Titel: Buchkritik: Herbert W. Franke
Verfasst am: Do, 17 März 2005, 19:52 |
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diverse Bücher von Herbert W. Franke
Endzeit
70.000 Jahre in der Zukunft: die Menschen leben unter Glaskuppeln, außerhalb ist kaum Leben möglich, da die Meere verdunstet sind.
Ende des 3. Jahrtausends sind sämtliche durch Wissenschaft beantwortbare Fragen der Menschheit gelöst, es gibt Methoden, Materie beliebig umzuwandeln und aus beliebiger Materie Energie zu erzeugen; seitdem gibt auf keinem Gebiet eine Weiterentwicklung mehr, die Menschen müssen nicht arbeiten und lenken sich ab, es herrscht Stillstand ... einziger Fortschritt scheint das rein computerberechnete "Wissen" zu sein, das den Menschen verstandesgemäß aber nicht (mehr) zugänglich ist.
In diesem Setting wird Andres als neuer Bibliothekar berufen - der fast mächtigste Job der Gesellschaft, da er Kontrolle und Zugriff über sämtliche Informationen erlaubt. Er merkt schnell, daß hinter dem Verschwinden des früheren Bibliothekars mehr steckt. Er versucht, hinter das Geheimnis zu kommen ...
In zwei Zeitebenen geschrieben springt die Story zwischen Andres' Aufenthalt in der Wüste und der Vorgeschichte dazu hin und her. Er wird von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen belagert, die alle meinen, er habe Zugang zu einem Dokument, das die Stasis beenden könnte.
Sehr gut und atmosphärisch dicht geschrieben, die meiste Zeit hat man überhaupt keine Ahnung, was als nächstes passieren könnte (was mir persönlich sehr gut gefällt !).
Eine durchaus lesenswerte Story ohne übertriebenen Technik-Hokuspokus oder unglaubwürdige SF-Elemente.
(Seine Tätigkeit als Künstler im Bereich Computergrafik und Computerkunst schlägt sich in einigen Elementen der Buchs wieder.)
Ypsilon Minus
(Schon etwas länger her, daß ich das gelesen habe.)
Ypsilon Minus ist auf jeden Fall spannender als Endzeit (obwohl die Wartezeit und das langsame Suchen in der Handlung von Endzeit auch paßt, man vermißt also nichts):
Ein Angestellter, der die ganze Zeit an einem Terminal sitzt und seine Mitbürger überprüft (jeder muß bestimmte Kurse absolvieren, Leistungen erbringen, etc. etc.), erhält eines Tages seine eigene Personalnummer zur Überprüfung und muß feststellen, daß es in seiner Vergangenheit Tätigkeiten und Bekanntschaften gegeben hat, die alles andere als "konform" waren.
Es verdichten sich die Hinweise, daß eine Untergrund-Organisation, die seine Hilfe benötigt, ihm die Überpfrüfung seiner eigenen Identität und Vergangenheit gezielt untergejubelt hat, um ihn "aufzuwecken". Aber es gibt noch ein paar andere Personen mit ganz anderen Interessen ...
Sehr spannend und absolut lesenswert - mit mehr als einer Wendung, die einem ganz schön die Ohren anlegt.
Spiegel der Gedanken
Schon was länger her - hat mir nicht gefallen: hierbei handelt es sich um einen fetten Stapel Super-Kurzgeschichten, die zwar teilweise recht gute Ideen bieten, mehr aber leider auch nicht, denn diese werden nur kurz (meist 1-2 Seiten) angerissen, ohne Handlung, etc. ... habs nach den ersten 8-10 "Ideen" weggelegt (und über 50 waren drin).
Mehr über Herbert W. Franke, 1927 in Wien geboren, Promotion in theoretischer Physik und seit 1957 freier Schrifsteller:
Biografie, Wikipedia
"Die Zeit" bezeichnet ihn als den "prominentesten deutsch schreibenden SF-Autor"
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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